Fasst jeder kennt diese kleine Stimme im Kopf, die regelmäßig auftaucht und uns das Leben schwer macht.
Mit Aussagen, wie:
"Das kannst du nicht"
"Das schaffst du sowieso nicht"
Oder aber auch:
"Das reicht nicht. Ich muss mich mehr anstrengen."
Beide Stimmen führen uns entweder in den inneren Antrieb und machen uns nervös oder sorgen für eine aus der Überforderung kommenden Antriebslosigkeit. Wenn ich sowieso nicht gut genug dafür bin, warum sollte ich dann überhaupt noch aufstehen?
Diese inneren Glaubenssätze finden ihren Ursprung sehr häufig in der Kindheit, ebenso häufig aus traumatischen Erlebnissen und dem Umgang mit Misserfolgen.
Dabei wirkt der Misserfolg fast schon wie eine Bestätigung für den inneren Glaubenssatz, den uns erst die Eltern aufdrücken (weil sie ja nur das Beste für uns wollen) und den wir irgendwann übernommen haben. Nur um ihn uns tagtäglich erneut selbst aufs Butterbrot zu schmieren.
Zu dick, zu faul, zu sensibel, zu aufbrausend. Die Palette ist vielfarbig.
Übung: Aussteigen aus der Negativspirale
Ich möchte dich zu zwei Übungen einladen, die dir helfen können dein Grübeln zu durchbrechen.
Die erste Übung klingt banal und braucht tatsächlich wenig Aufwand oder Zeit.
Es ist der Gedankenstop:
Jedes mal, wenn du bemerkst da bahnen sich jetzt wieder negative Gedanken über dich selber auf und erzählen dir, wie schlecht du seist, sage gedanklich "Stop!".
So unterbrichst du das Programm, das grade automatisch wieder angesprungen ist.
Etwas hat nicht sofort Funktioniert, dein Kopf fängt an "Siehst du, das war ja klar. Du bist halt nicht so gut, wie die Anderen und kannst nicht mithalten". "Stop!"
Du kannst auch gerne mal diese abweisende Handbewegung dazu machen und es zu Übungszwecken laut aussprechen.
Danach entsteht eine kurze Stille im Kopf.
Und das ist deine Chance dein persönliches Gegenprogramm einzuspielen.
Das kann erst mal ein komisches Bauchgefühl hervorrufen, deinen eigenen Geist zu unterbrechen, wird sich aber nach einiger Zeit einspielen.
Im Buddhismus redet man oft vom Rad des Leidens. Unser Leben lang leiden wir, ganz automatisch. In dem Moment, in dem wir es schaffen eine gesunde Distanz zwischen unsere Gedanken und unsere Emotionen zu bringen, wird das Leiden weniger.
Zweite Übung: Das Gegenprogramm
Zunächst einmal muss man verstehen, dass sich Muster nicht einfach so auflösen und löschen lassen. In seinem Buch "Wegweiser zum Glück" beschreibt Heinz-Peter Röhr was man anstattdessen tun kann:
Erstelle dir ein Gegenprogramm.
Dafür solltest du aber zunächst einmal dein Muster erkennen und es entkräftigen.
Beispiel: Dein Muster ist: Ich bin schlechter als die Anderen. Ich kann nicht mithalten.
Entkräftigung: Stimmt das wirklich, was ich mir da über mich selbst erzähle? Finde Gegenbeweise.
Was sind denn jetzt meine Stärken? Mache dir eine Liste mit allen Stärken, allen Dingen, die du an dir gut findest.
Übernimm Verantwortung für dich selber. Woher kommt das Muster? Woher kennst du diese Sätze? Aha: Meine Oma hat immer gesagt, ich hätte dicke Oberschenkel. Meine Mutter hat immer gesagt, ich wäre zu langsam...
Welche Glaubenssätze halten dich grade davon ab in die Leichtigkeit zu kommen?
Kommentiere gerne unter diesem Beitrag.
Du möchtest die Übungen aus dem Bloq auch mal live ausprobieren? Dann komm zu "The Circle - Ease and Joy" am 17.02.2023 in Oberhausen. Wir freuen uns auf dich!
Über die Autorin:
Juliane Borkenfels ist Yogalehrerin in der Tradition von Swami Sivananda und
psychologische Yogatherapeutin. Seit 2022 unterstützt sie auch die Lehre in der psychologischen Yogatherapie Ausbildung mit Sivakami Bretz.
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